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an Projekten mitwirken

Die Beratung durch die Koordinierungsstelle zielt darauf ab, dass das Unternehmen selbst im Verbund aktiv wird und in Kontakt mit anderen Unternehmen, mit Weiterbildungsanbieter*innen und Beratungsstellen tritt, um die eigenen Bedarfe in die Entwicklung passgenauer Angebote einzubringen. Das Unternehmen kann sich dazu an Fach- und Experimentiertagen beteiligen, in Fachgruppen mitarbeiten, die Plattform-Funktion des „Schwarzen Brettes“ nutzen und Teil einer Weiterbildungscommunity werden.
Es erfolgt kein eigentliches Matching der Unternehmen zu einer Community, aber sicherlich wird die Koordinierungsstelle Unternehmen bei gleichen Fragestellungen oder Themen auch aktiv aufeinander verweisen und miteinander ins Gespräch bringen.

INNOVATIV ist das Modell der Weiterbildungscommunities. Es orientiert sich an Kooperationen, wie sie oft in Modellprojekten auch zwischen auf dem Markt konkurrierenden Unternehmen entstehen. Das Projekt HOGALife (www.hogalife-berlin.de; bildungsmarkt e.v. / kiezküchen gmbh 2016-2019) kann dafür als Beispiel dienen: Ein Weiterbildungsträger ermittelte mit einem kleinen Kreis
interessierter Unternehmen (dort: 5 Hotels und 1 Restaurant, darunter 3 KMU) die Qualifizierungsbedarfe und -möglichkeiten bezogen auf eine gemeinsame Herausforderung (dort: Vereinbarkeitsmanagement). Daraus entwickelten sie passgenau in Inhalt und Format und in Kooperation mit spezialisierten Trainer*innen Inhouse-Trainings und betriebsübergreifende Trainings, die dann für einen weiteren Unternehmenskreis geöffnet wurden. Trainingskonzepte und Good Practice aus den beteiligten Unternehmen wurden im Projektverbund und nach außen transparent kommuniziert, die beteiligten Personaler*innen tauschten sich informell weiterhin auch zu anderen Herausforderungen offen aus. Das Innovationspotenzial solcher Projektverbünde liegt, so Dieter Bensmann (D. Bensmann: Netz- werke, Haufe 2018), in der Lösung der Beteiligten aus ihren in der Regel hierarchischen, erfolgsorientierten beruflichen Strukturen. Beschäftigte aller Abteilungen und Ebenen in Unternehmen, Verbänden und Institutionen werden zu Expert*innen ihres Metiers und tauschen Perspektiven, Erfahrungen, Wissen und Ideen auf Augenhöhe. Sie folgen eigenen Interessen, vertrauen zunächst auf das Leistungsvermögen ergebnisoffener Zusammenarbeit und gehen dann und wann, zielgerichtet und in der Regel temporär, verbindliche Kooperationen innerhalb und auch außerhalb des Projektverbundes ein. Eine koordinierende Organisation schafft und moderiert dafür hierarchie- und sanktionsfreie Räume, in denen visionär gedacht
und experimentiert werden kann und in denen Beziehungen nicht allein von betrieblichen Zielen geleitet sind, sondern auch Ausdruck von persönlicher Motivation und Spaß am gemeinsamen Kreieren.