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Hürden und Herausforderungen für kleine Unternehmen

Äußerungen kleiner HOGA:Co-Kooperationsbetriebe, gesammelt im Frühjahr 2022 und sicherlich noch immer aktuell:

Gastgewerbliche Unternehmen haben die Bedeutung von Fort- und Weiterbildung für eine tragfähige betriebliche Personalentwicklung erkannt und wissen um die konkreten Qualifizierungsbedarfe der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Welches sind die größten Hindernisse?

feedback_small.pngFinanzielle Engpässe
Kleine Unternehmen waren und sind ganz besonders mit finanziellen Zwängen konfrontiert, die COVID-19-Pandemie hat den finanziellen Spielraum weiter eingeengt, viele arbeiten noch Jahre danach Schulden ab. Investitionen in Fort- und Weiterbildung stehen da hinten an.

Zeitliche Konflikte
Unregelmäßige Schichten und kurzfristiger Arbeitsanfall, wie im Gastgewerbe üblich, und die unbedingte Notwendigkeit einer Vertretung durch Kolleg:innen im operativen Geschäft erschweren eine verlässliche Freistellung für externe Lernveranstaltungen.

Begrenzte personelle und technische Ressourcen
Kleinere Betriebe haben in der Regel keine Personaler:innen oder HR / Talents / Training Manager:innen, nicht das Knowhow und auch nicht genügend Mitarbeiter:innen, um eigene Schulungsprogramme auf die Beine zu stellen, wie dies große Branchenunternehmen und Konzerne mit Inhouse-Angeboten und eigenen Akademien zunehmend tun.

Mangelnde Koordination der Angebote 
Oft werden geeignete externe Angebote wegen zu geringer Anmeldezahlen abgesagt, obwohl es genügend Betriebe in der Region gäbe, die dieselben Fort- und Weiterbildungsbedarfe haben. 

Zugang zur Technologie
Für digitale Schulungsangebote z.B. in Form von kurzen Online-Lerneinheiten oder Selbstlernmodulen, die die logistischen Herausforderungen einer Präsenzveranstaltung umschiffen, fehlen in kleinen Betrieben oft die technische Ausstattung, die Räumlichkeiten und nicht selten auch die Bereitschaft der Mitarbeitenden. 

Hohe Fluktuation
Im Gastgewerbe ist die Fluktuation generell sehr hoch, mit dem Überangebot an Stellen wechseln Mitarbeitende mehr denn je zwischen den Betrieben. Die Motivation, in die systematische Qualifizierung und Weiterbildung der Mitarbeitenden zu investieren, hält sich auch deshalb in Grenzen – was letztlich zum Teufelskreis wird.

Geringe Spezifik der Angebote
Abgesehen von fachlichen Schulungen für bestimmte Berufsgruppen gibt es kaum Weiterbildungsangebote, die speziell auf das Gastgewerbe zugeschnitten sind. Gerade im Bereich der Soft Skills wäre es wünschenswert, an typischen Branchenbeispielen zu arbeiten, um den Transfer in die Praxis leicht zu machen. 

Sprachlich-kulturelle Vielfalt
Für Mitarbeiter:innen aus dem Ausland, die nicht Deutsch als Muttersprache haben, kommen viele Angebote gerade im Bereich der Soft Skills wie Kommunikation, Teamarbeit, Führung oder Problemlösung, aber auch in den Bereichen Hygiene oder Arbeitssicherheit, von vornherein nicht infrage. Es gibt zu wenige Angebote in anderen Sprachen.